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Erklärung von Montessori Deutschland

Montessori Einrichtungen sind Orte der Vielfalt und der Demokratie. In den in Montessori Deutschland zusammengeschlossenen Kleinkindgemeinschaften, Kinderhäusern und Schulen steht der Mensch im Zentrum - in seiner Individualität und sozialen Eingebundenheit, mit seinen demokratischen Freiheitsrechten und seiner Verantwortung für Gemeinschaft und Umwelt. 

Wir treten ein für die im Grundgesetz verfassten Grundrechte jedes Menschen und wenden uns entschieden gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus, gegen rechtsextremistische, faschistische oder völkisch-biologistische Ideologien. Als Montessori-Bewegung setzen wir uns insbesondere für die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten sind.

Wir stehen für: 

  • die Anerkennung der Gleichwürdigkeit aller Menschen
  • demokratisches Handeln auf Grundlage des Grundgesetzes
  • Erziehung zum Frieden
  • Individualität in Gemeinschaft
  • Engagement für eine offene und vielfältige Gesellschaft

Diese Haltungen sind Grundlage unseres pädagogischen Handelns und fester Bestandteil unseres Selbstverständnisses als Montessori Deutschland.

Team

Maria Montessori: „An den Frieden denken, heißt an die Kinder denken!“

 

Die Menschheit erlebt immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen.

Der Krieg ansich stellt eine Tragödie von unbeschreiblichem Ausmaß und Leid dar, von denen besonders Kinder und Jugendliche betroffen sind!

Auch all die Kinder bei uns, die nicht unmittelbar von Leid und Flucht betroffen sind, mit denen wir als Montessori-Pädagog:innen täglich Kontakt haben, benötigen Antworten und Orientierung, denn der Krieg ist allgegenwärtig durch Medienberichte und Berührungspunkte in Familie und Gesellschaft.

Dr. Maria Montessori war selbst Zeitzeugin dreier Kriege in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Unter dem Eindruck der ungeheuren Not, welche die Kriegsereignisse des Ersten Weltkriegs auf das Schicksal von Kindern ausübten, um das unmittelbare Leid dieser traumatisierten Kinder zu lindern und ihnen zurück zu psychischer Gesundung zu helfen, schlug sie damals Folgendes vor: Erzieher:innen, Lehrkräfte und Krankenschwestern sollten als konkrete Sofortmaßnahme gemeinsam die Kinder durch das Angebot einfacher sinnvoller Aktivitäten unterstützen, es sei „die Form, die die Erziehung annehmen muss, um unter den gegenwärtigen Umständen der Welt helfen zu können“ (Dr. Maria Montessori „Erziehung und Frieden“).

Früh forderte Montessori formale Rechte für Kinder, darunter das Recht auf ein Aufwachsen ohne Gewalt. Sie wies darauf hin, die gesamte Menschheit als eine gemeinsame Nation zu sehen, die viel mehr verbindet, als sie trennt, und der gemeinsame Aufgaben und Verantwortlichkeiten übertragen sind.

Sie sprach von der Menschheit als einer einzigen Nation, la nazione unica, und betonte: „Wenn wir vom Frieden sprechen, verstehen wir darunter nicht einen partiellen Waffenstillstand zwischen getrennten Nationen, sondern einen Dauerzustand, der die gesamte Menschheit umfasst.“

Dr. Maria Montessori erkannte die Bemühungen von Politik und Diplomatie zum Erreichen von Frieden als wichtig an. Vor allem sah sie das oberste Ziel der Erziehung darin, in einem gewaltfreien, jahrelangen Prozess die Bereitschaft, die Fähigkeit und den Willen zum Frieden in Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Sie setzte sich dafür ein Leben lang ein. Auf ihrem Grab in Noordwijk aan Zee in den Niederlanden steht folgende Inschrift als Vermächtnis ihrer Erziehungsbemühungen: „Ich bitte die lieben Kinder, die alles können, mit mir zusammen am Aufbau des Friedens in den Menschen und in der Welt zu arbeiten.“

„Die Kinder haben das Recht, im Krieg und auf der Flucht besonders geschützt zu werden.“ Sie haben „das Recht zu lernen und eine Ausbildung zu machen, die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht“. So steht es in der Kinderrechtskonvention der Generalversammlung der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1989. Um Krieg und Gewalt vorzubeugen, stehen wir in Deutschland, in Europa und in der ganzen Welt in der Pflicht, Frieden und Erziehung in Einklang zu bringen. In der Bildungslandschaft können wir die Grundlagen schaffen für eine weltweite Verständigung. Für ein gemeinsames, respektvolles Miteinander. Für eine friedliche Welt, die auf Diplomatie und Kommunikation setzt – statt auf Aggression und Waffen. Diesen Beitrag kann und soll die Erziehung leisten.

So muss die Friedenserziehung ein zentrales Ziel der Bildung sein. Die Krisenprävention und gewaltfreie Konfliktbearbeitung müssen ausgebaut werden. Wir müssen in die Bildung unserer Kinder und damit in unsere Zukunft investieren, denn die Kinder von heute sind die Gestalter:innen der Zukunft und des Friedens.

Wir als Montessori-Pädagog:innen teilen Dr. Maria Montessoris tiefe Überzeugung von der Wirksamkeit einer Erziehung zum Frieden und vertreten dies in der täglichen Begleitung mit Kindern und Jugendlichen.

Ideensammlung „Frieden greifbar und erlebbar“


Ideensammlung aus der Praxis, wie Aktivitäten entsprechend dem Entwicklungsvermögen der Kinder gestaltet werden können, sehen Sie hier. Lassen Sie sich anregen für Ihre praktische Arbeit und/oder teilen Sie mit der Montessori-Gemeinschaft Ihre Ideen.

Diese Sammlung ist ein Anstoß. Weitere Zusendungen von Ideen sind gewünscht.

Gerne können Sie Ihre Ideen mit allen teilen, indem Sie dieses Formular ausgefüllt an uns zurückschicken. Wir bitten um Verständnis, dass wir Ihre Ideen nur im vorliegenden Format veröffentlichen können.

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Gedanken zur Friedenserziehung

 

 

Maria Montessori hat im Rahmen des Dritten Internationalen Montessori-Kongresses in Kopenhagen 1937 zahlreiche Vorträge zum Thema „Erziehung für den Frieden“ gehalten.

Dank der freundlichen Genehmigung des Herder Verlages veröffentlichen wir den dritten Vortrag aus dieser Reihe: „Die Form, die die Erziehung annehmen muss, um unter den gegenwärtigen Umständen der Welt helfen zu können.“

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Wie erklären wir Kindern in der Altersgruppe 0 bis 12 Jahre, was gerade in der Ukraine passiert?

Die Montessori-Pädagoginnen und AMI-Trainerinnen Madlena Ulrich, Tiina Suominen und Carla Foster geben Tipps für Eltern und Pädagog:innen rund um das Thema. Das Video ist verfügbar auf Englisch, Russisch und Tschechisch.

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Maria Montessori: „Jede Person ist Mensch und Bürger zugleich.“

Maria Montessori "Durch das Kind zu einer neuen Welt", Freiburg 2013, Seite 13

Mit ihrer Aussage „Jede Person...“ betont Maria Montessori die Gleichheit aller Menschen – unabhängig von Alters- und Entwicklungsphasen – also vom Neugeborenen bis zum alten Menschen. Und sie verweist auf den unaufhebbaren Doppelcharakter jeder Person: Als individuellen Menschen einerseits und als Mitglied der sozialen Gemeinschaft andererseits.

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Wir befürworten die Erklärung zum Frieden …

 

Seit 2022 erleben wir einen Krieg in Europa, den wohl die meisten von uns in dieser Form nicht mehr für möglich gehalten hätten. Nach Auskunft der Vereinten Nationen sind zwei Wochen nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ca. zwei Millionen Menschen, vor allem Frauen und Kinder, auf der Flucht in die Nachbarländer der Ukraine und weiter nach West- und Nordeuropa. Diese Tendez ist anhaltend und ein Ende des Konfliktes ist nicht in Sicht.

Eine Tragödie von unbeschreiblichem Ausmaß und Leid gerade auch für Zigtausende betroffener Kinder!

Montessori Deutschland hat aus diesem Anlass im April 2022 eine Friedenserklärung verfasst, die von einer Vielzahl von Menschen mitgetragen wird.

Die Liste der Personen, Einrichtungen oder Organisationen, die die Erklärung der Montessori-Bewegung in Deutschland bereits unterzeichnet haben, finden Sie hier.

Sie teilen die Aussagen der Erklärung und wollen sich mit Ihrer Unterschrift dazu bekennen? Dann schicken Sie uns bitte eine E-Mail unter Angabe Ihres Namens (Person, Einrichtung oder Organisation) sowie Ihres Ortes.

Damit erklären Sie sich einverstanden, dass Montessori Deutschland Ihren Namen und den Ort unter der Erklärung veröffentlichen darf.

 

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