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DAS MONTESSORI-GLOSSAR

Nationale und internationale Fachbegriffe
der Montessori-Pädagogik

Die Montessori-Pädagogik hat eine eigene nationale und internationale Fachsprache.
Montessori-Pädagog:innen nutzen eine Reihe von Begriffen, die die Welt des Kindes aus der Sicht der Montessori-Pädagogik beschreibt.

Altersgemischte Gruppen

In der Montessori-Pädagogik sind das einzelne Kind und die individuelle Lernentwicklung Ausgangspunkt des Unterrichts. Je diverser die Lerngruppe ist, um so vielfältiger ist die Möglichkeit, voneinander zu profitieren. Jüngere Schüler:innen lernen von älteren und diese festigen wiederum Gelerntes durch Wiederholung. Das gilt für Montessori-Kinderhäuser ebenso wie für Montessori-Schulen. In Montessori-Grundschulen lernen die Kinder von der 1.6. Klasse oder von der 1.–3. und 4.–6. Klasse zusammen. In Anpassung an das klassische deutsche Schulsystem kann auch in einer Lerngruppe von der 1.–4. Jahrgangsstufe gemeinsam geforscht und gelernt werden. Die Montessori-Pädagogik sieht grundsätzlich vor, dass Schüler:innen an Montessori-Sekundarschulen von der 7.–12./13. Klasse gemeinsam lernen. In Anpassung an das deutsche Schulsystem werden jedoch die Jahrgangsstufen 7–10 und die Jahrgänge 11–12/13 in Lerngruppen zusammengefasst.

Arbeit

Aus evolutionärer Sicht haben Menschen eine sehr lange Kindheit, in der sie lernen und sich ausprobieren können. Die meisten Sozialwissenschaftler:innen bezeichnen dieses nicht angeleitete Lernen als „Spiel“ (siehe z.B. Groos, 1901). Maria Montessori zog es hingegen vor, spielerische Aktivitäten als „Arbeit“ zu bezeichnen. Denn letztlich bringen diese frei gewählten Arbeiten Kinder in Kontakt mit ihrer Umwelt und helfen ihnen, mit der Realität besser zurechtzukommen. Die Arbeit der Künstler:innen kommt, ebenso wie die freie und kreative Arbeit der Erfinder:innen, dem eigentlichen Arbeitscharakter der Kinder nahe. Deshalb sprechen wir in der Montessori-Pädagogik auch vom Kind als „Baumeister des Menschen“. Vor allem die frühen Jahre der Kindheit und Pubertät sowie der Adoleszenz sind Jahre schöpferischer Tätigkeiten, zuerst unbewusst, dann immer bewusster. Nicht zuletzt ging es Maria Montessori aber darum, durch die Bezeichnung „Arbeit“ statt „Spiel“ die Erwachsenen dafür zu sensibilisieren, die Tätigkeiten und Bedürfnisse der Kinder ebenso ernst zu nehmen wie ihre eigenen.

Absorbierender Geist

Damit betitelt Montessori einen Geist, der Wissen und Eindrücke der Welt schnell und mühelos aufnehmen kann. Montessori sagte, dass das Kind in der 1. Entwicklungsphase (0-6 Jahre) einen sehr aktiven absorbierenden Geist hat, denn es werden „…alle Eindrücke nicht mit dem Verstand, sondern mit dem eigenen Leben“ (M.M.: Das kreative Kind) in sich aufgenommen. 

Nachweis / Quellen

Die Zusammenstellung der Begriffe entspricht dem AMI-Glossar.

Es wurde seinerzeit von der verstorbenen Annette Haines (Montessori-Ausbildungszentrum in St. Louis) auf Anfrage von Molly O'Shaughnessy (Montessori-Zentrum in Minnesota) vorbereitet, um ihren Vortrag auf dem Joint Annual Refresher Course zu begleiten, der im Februar 2001 in Tampa, Florida, stattfand.

 

Übersetzt, etwas ergänzt und an den deutschen Sprachgebrauch angepasst hat es Rainer Völkel, Wiesbaden. Weiter wurde es ergänzt von Nina Villwock, Linsengericht.

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