Abbildung 3

Absolventenstudie

Erstmalig in Deutschland 

Montessori-Absolventenstudie

Erste Absolventenstudie zu Montessori-Schulen in Deutschland: Selbstständig und selbstbewusst in die Zukunft

Am 22.6.2022 sind die Ergebnisse der ersten Montessori-Absolventenstudie in Deutschland in Buchform erschienen, im Beltz Verlag. Autoren sind Dr. Jörg Boysen, Dirk Randoll und Nina Villwock, mit einem Vor- und Schlusswort von Margret Rasfeld. Das Buch enthält zudem einen Überblick über die Montessori-Pädagogik und ihre Geschichte in Deutschland.

Montessori-Absolvent:innen stellen ihren Schulen ein differenziertes, durchweg positives Zeugnis aus. Als positive Erfahrungen werden Selbstständigkeit, Gemeinschaft und Wertschätzung genannt. Beruflich interessieren sich die ehemaligen Schüler:innen besonders für den sozialen, wirtschaftlichen und kreativen Bereich.

In ihrem Vorwort zur Studie würdigt Margret Rasfeld, ehemalige Lehrerin, Schulleiterin, Mitbegründerin und Geschäftsführerin der Initiative Schule im Aufbruch, die Initiative zur „Selbstüberprüfung“, insbesondere durch die Schüler:innen selbst. Für eine Pädagogik, für die der Grundsatz ‚Hilf mir, es selbst zu tun‘ Weltgeltung erreicht hat, könne und dürfe es gar nicht anders sein. „Die Pädagogik von Maria Montessori ist vor dem Hintergrund der ökologischen, der sozialen und der Sinnkrisen hochaktuell."

Ein großer Teil (88%) der befragten Absolvent:innen gibt an, sie würden wieder auf eine Montessori-Schule gehen. Diese Aussage korreliert mit drei benannten Erfahrungen: 1. Von den Lehrern ernst genommen werden, 2. Lernfreude, 3. Entwicklung eines Selbstwertgefühls.
 
Als zentrale positive Erfahrungen ihrer Schulzeit nennen die ehemaligen Schüler:innen die Themen Selbstständigkeit (38,6%), Gemeinschaft (17,8%), Wertschätzung (14,5%) und Freude am Lernen (9,8%). Mehr als 90 Prozent von ihnen fühlten sich von den begleitenden Lehrkräften ernst genommen. In ihren späteren Ausbildungen und Berufen orientieren sich die Jugendlichen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung häufiger in den Berufsbereichen Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, Sprach-, Literatur-, Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medien, Kunst, Kultur und Gestaltung. Hier stehen eher zwischenmenschliche Beziehungsaspekte und kreative (Neu-)Gestaltung im Vordergrund.
 
Schwierigkeiten gab es vor allem beim Wechsel der Lernkultur in Richtung staatlicher Schulabschlüsse, beim Fachwissen in bestimmten Fächern sowie mit der Unwissenheit und Vorurteilen in der Öffentlichkeit gegenüber der Montessori-Pädagogik. Der Lehrkräftemangel und die organisatorischen Strukturen wurden an einigen Schulen als herausfordernd empfunden. 

Pressemitteilung: Die zur Veröffentlichung der Studie am 22.06.2022 herausgegebene Pressemitteilung ist hier.

Über die Studie 

Die Studie untersucht, ob die Schulen ihrem eigenen Anspruch gerecht werden, Kinder und Jugendliche auf das Leben vorzubereiten. Sie wurde wissenschaftlich begleitet und ausgewertet von der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn und finanziell unterstützt durch die Software AG Stiftung.

Im Zeitraum November 2018 bis März 2019 hat der Montessori Bundesverband Deutschland Ehemalige per Online-Fragebogen zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen der eigenen Schulzeit befragen lassen.

800 junge Menschen haben teilgenommen. Sie besuchten 26 verschiedene Schulen in acht Bundesländern.

Der verwendete Fragebogen ist hier verfügbar: Text des Fragebogens

Die Nutzung des Fragebogens durch Dritte ist erlaubt, wenn (1) Sie uns darüber informieren und (2) Sie ihn als Quelle nennen, mit Hinweis auf die Beteiligten der Studie, Montessori Deutschland und die Alanus Hochschule.

Unterstützung durch die Software AG – Stiftung

Die Software AG – Stiftung unterstützt seit rund 30 Jahren das freie Schulwesen in Deutschland sowie in großen Teilen von Europa dabei, alternative und innovative Wege im Bereich Erziehung und Bildung zu gehen. Vor diesem Hintergrund interessieren uns insbesondere die Stärken und Entwicklungspotenziale der Reformpädagogik aus der Sicht derjenigen, für die sie gedacht ist. Wir sind überzeugt davon, dass von der Retrospektive ehemaliger Schülerinnen und Schüler auf die Schulzeit wichtige zukunftsweisende Impulse ausgehen – nicht nur für die betreffenden Einrichtungen, sondern auch für uns als Stiftung.

Aus diesem Grund haben wir bereits in der Vergangenheit entsprechende Absolventen-Studien mit ermöglicht und freuen uns, dass nun auch ein aussagekräftiger Einblick in das Herz der Montessori-Pädagogik vorliegt, der uns hilft, unsere Förderungen in Zukunft noch gezielter einzusetzen.

Andreas Rebmann, Projektleiter bei der Software AG – Stiftung)

Ausführlichere Erklärung hier.

AUsgewählte Ergebnisse

Dass mehr als 60% der befragten Ehemaligen sich mit den Grundlagen der Montessori-Pädagogik aktiv auseinandergesetzt haben, zeugt von einem großen Interesse der ehemaligen Schülerinnen und Schülern an den pädagogischen Grundlagen ihrer ehemaligen Schule.

Die meisten Antworten auf die Frage nach der Bedeutung der Montessori-Pädagogik im Leben der Befragten beziehen sich dabei auf Aspekte der Selbständigkeit, des Urteilsvermögens und der Selbstverantwortung sowie auf bestimmte Persönlichkeitseigenschaften wie z. B. die persönliche Offenheit, Toleranz oder Hilfsbereitschaft gegenüber anderen. Dies zeigt sich in verschiedenen Lebensbereichen  bzw. kommt dort zum Tragen, etwa bei der Erziehung der eigenen Kinder oder im beruflichen Alltag als Erzieher oder Erzieherin, in der Ausbildungstätigkeit oder als Führungskraft.  

 

Den größten Einfluss ihres Schulbesuchs auf ihr Leben sieht insgesamt auch die Gesamtheit der befragten Absolvent:innen in der Entwicklung bestimmter Persönlichkeitsaspekte wie z.B. Selbstwertgefühl, Kreativität als auch auf die Entwicklung verschiedener sozialer Kompetenzen zu insbesondere die Rücksichtnahme auf Schwächere und die Zusammenarbeit mit Peers. Die Ergebnisse weisen aber auch darauf hin, in welchen Bereichen Montessori-Schulen noch stärkere Akzente in ihrer pädagogischen Arbeit setzen sollten bzw. konnten, so z. B. bei der Vermittlung eines kritischen Umgangs mit neuen Medien. 

Jürgen Peters (Ko-Autor, Lehrbeauftragte im Fachbereich Bildungswissenschaften an der Alanus Hochschule)

Immer auf dem laufenden
bleiben

Zielgruppe

Ich bin einverstanden damit, dass Sie mich per E-Mail anschreiben.

Sie können sich in jedem Newsletter aus der Empfängerliste austragen.

Wir nutzen Mailchimp als unsere E-Mail-Marketing-Plattform. Durch das „Abonnieren“ erkennen Sie an, dass Ihre Daten zur Verarbeitung an Mailchimp geschickt werden. Hier erfahren Sie mehr über die Datenschutzrichtlinien von Mailchimp.

* Pflichtfelder