Statement von Montessori Deutschland zum Appell #NeustartBildungjetzt
Montessori Deutschland ist am Appell zur Einberufung eines Nationalen Bildungsgipfels beteiligt. Der breite Kreis aus Stiftungen, Verbänden und Gewerkschaften ruft die Regierungschef:innen der Bundesländer und den Bundeskanzler dazu auf, den dringend benötigten, grundlegenden Reformprozess in der Bildung einzuleiten. Anlässlich der letzten Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) vor der Sommerpause bekräftigt das Bündnis: Die Lösung der massiven Probleme im deutschen Bildungssystem duldet keinen Aufschub mehr.
Der Bundesverbandsvorsitzende Dr. Jörg Boysen dazu:
„Es wird schwer sein, die derzeitige Bildungskrise zu überwinden. Wir sollten sie aber – über die Suche nach Notlösungen hinaus – als Chance sehen, Schritte in Richtung einer grundsätzlichen pädagogischen Neuausrichtung hin zu den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen zu gehen. Dafür wäre ein Nationaler Bildungsgipfel ein erfolgversprechender Ausgangspunkt.“
Warum beteiligt sich Montessori Deutschland an dem Appell, der vordergründig auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen des staatlichen Bildungssystems zielt?
Generell habe Montessori Deutschland ein großes Interesse an einem erfolgreichen, modernen staatlichen Schulwesen, erklärt der Bundesvorsitzende. Denn:
- Lehrkräfte erhalten ihre Hochschulausbildung an staatlichen beziehungsweise staatlich genehmigten Bildungsstätten. Diese Ausbildung entspreche noch nicht den Anforderungen eines modernen Bildungswesens und modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
- Eine Flexibilisierung der Schulgestaltung und -organisation insgesamt hätte als Rahmenbedingung für die Gestaltung von Montessori-Schulen eine positive Auswirkung.
- Verbesserungen im staatlichen Schulwesen würden die erklärten übergeordneten Ziele von Montessori Deutschland unterstützen, nämlich dass Kinder und Jugendliche ihr Potenzial entfalten und sich zu mündigen, selbstständigen Erwachsenen entwickeln, mit sozialem, ethischem und politischem Verantwortungsgefühl und besonderem Verständnis für den Frieden und die Umwelt.
Auch haben staatliche Schulen mit Montessori-Profil Herausforderungen zu bewältigen, sei es wegen der engeren gefassten Regelungen zur Schulorganisation für staatliche Schulen oder wegen der Schwierigkeit, Lehrkräfte mit einer Montessori- Zusatzausbildung zu binden. Montessori Deutschland unterstützt alle Montessori-Schulen dabei, die Spielräume ihrer pädagogischen Gestaltung zu erhalten und möglichst auszuweiten.„Hierbei geht es darum, zu zeigen, wie Schule anders gestaltet sein könnte“, betont Boysen.
Jörg Boysen: „Daher tritt Montessori Deutschland für eine Reform des gesamten Bildungswesens ein und beteiligt sich an Initiativen, die diese Reform im Sinne unserer eigenen Ziele vorantreiben wollen.“
„Hierbei sollten auch Schulen in freier Trägerschaft, an denen Montessori-Pädagogik vielfach ungesetzt wird, in der deutschen Bildungslandschaft nicht als Konkurrenz zu staatlichen Einrichtungen, sondern vielmehr als Partner für Bildung angenommen werden“, betont der Bundesvorsitzende.
Montessori Deutschland biete den Bildungsverantwortlichen auf jahrzehntelange Erfahrungen beruhende Expertise an und steht als Ansprechpartner bereit.
Hier geht es zum Appell.