Interview mit Solange Denervaud
Die Lernstrategien in der Schule prägen die Gehirne der Kinder und zeigen sich in einer langfristigen Ausrichtung auf das Lernen: Entweder man lässt sich auf den Prozess ein, der zum Erfolg führt, oder man versucht, Fehler zu vermeiden und sich die richtige Antwort zu merken. Montessori-geschulte Kinder sind eher prozessorientiert als ihre Altersgenossen aus traditionellen Schulen, die eher ergebnisorientiert sind. Diese Orientierungen wirken sich auch auf die Kreativität und die sozialen Fähigkeiten aus.
Solange Denervaud wechselte nach einem Montessori-Diplom (2010) und einigen Jahren als Lehrerin in der Schule in die Wissenschaft. Nach einem Abschluss in Bioingenieurwesen an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) promovierte sie in Neurowissenschaften am Universitätsspital Lausanne (CHUV-UNIL) und untersuchte die Auswirkungen der Montessori-Pädagogik auf die Gehirnentwicklung. Im Jahr 2021 wurde sie mit dem Biaggi de Blasys-Preis für die beste neuro-wissenschaftliche Dissertation von Universitäten in der Genfer-seeregion ausgezeichnet.
Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen des Lernumfelds auf die Entwicklung grundlegender Bewältigungsmechanismen bei Schulkindern und Jugendlichen. Sie erforscht Fehlerkontrolle, kognitive Flexibilität, Kreativität und Peer-Learning. In ihrer Arbeit setzt sie Psychophysik, Neuropsychologie, Elektroenzephalographie (EEG) und Mag-netresonanztomographie (MRT) ein.
Das gesamte Interview finden Sie hier.